Mit den Durchführungsverordnungen (EU) 2019/486 und 2019/487 jeweils vom 19.03.2019 wurden die Bezeichnungen,
„Schaf- Heumilch“/„Sheep's Haymilk“/„Latte fieno di pecora“/„Lait de foin de brebis“/„Leche de heno de oveja“ (g. t. S.) und
„Ziegen- Heumilch“/„Goat's Haymilk“/„Latte fieno di capra“/„Lait de foin de chèvre“/„Leche de heno de cabra“ (g. t. S.)
als geschützte traditionelle Spezialität (g.t.S.) gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1151/2013 veröffentlicht und in das Register der geschützten Bezeichnungen eingetragen.
In der Begründung des Antragstellers Österreich wird dazu ausgeführt:
Heumilchwirtschaft ist die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. Die Milch stammt von Tieren aus traditioneller nachhaltiger Milchwirtschaft. Der wesentliche Unterschied zur herkömmlichen Milch und der traditionelle Charakter bestehen darin, dass bei der Heumilchproduktion wie in der ursprünglichen Milchproduktion keine Gärfuttermittel verfüttert werden.
Die traditionellen Produktionsbedingungen entsprechend dem sogenannten „Heumilchregulativ“. Dabei erfolgt die Fütterung im Wesentlichen mit frischen Gräsern, Leguminosen und Kräutern während der Grünfutterperiode sowie Heu in der Winterfutterperiode. Erlaubt sind auch Weizen, Gerste, Hafer, Triticale, Roggen und Mais sowohl in marktüblicher Form als auch in Mischungen mit Mineralstoffen (z.B. Kleie, Pellets). Der Raufutteranteil an der Trockenfutter-Jahresration muss mindestens 75 % betragen. Verboten sind unter anderem Silage (Gärfuttermittel), Feuchtheu oder Gärheu sowie Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie und Harnstoff. Es dürfen keine Tiere und Futtermittel, welche gemäß den geltenden Rechtsvorschriften als genetisch verändert zu kennzeichnen sind, verwendet werden.
QUELLEN:
• Amtsblatt der EU Nr. L 84 vom 26.03.2019, S. 1 und 3
• Amtsblatt der EU Nr. C 400 vom 06.11.2018, S. 3 und 7
Dr. Herbert Otteneder