Der in Frankreich und Belgien bereits eingeführte Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – in einer fünfstufigen Skala von "A" auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes "C" bis zu einem roten "E" für die ungünstigste.
Viele Getränkehersteller lehnen den Nutri-Score bisher ab, weil zuckrige Getränke wie Limonaden oder Eistees eine tendenziell schlechte Bewertung bekommen. Umso bemerkenswerter ist daher der Schritt eines deutschen Herstellers, der auch Limonaden produziert.
Das Unternehmen, zu dem insgesamt 19 Getränkemarken zählen, will im Verlauf des nächsten Jahres seine Produkte mit der verbraucherfreundlichen Ampel kennzeichnen. Ein noch größerer Produzent von Erfrischungs- und Zuckergetränken erklärte hingegen, man habe „derzeit nicht vor, den Nutri-Score einzuführen“. Das Unternehmen teste in verschiedenen Ländern ein anderes Kennzeichnungsmodell.
Ernährungsministerin Julia Klöckner hatte sich kürzlich für die Nutri-Score-Ampel ausgesprochen. Grundlage ihrer Entscheidung war das Ergebnis einer Verbraucherumfrage, die zugunsten des Nutri-Scores ausgefallen war. Frau Klöckner kündigte eine Verordnung an, die es deutschen Unternehmen in Zukunft ermöglichen soll, den Nutri-Score freiwillig zu nutzen. Eine gesetzliche Verpflichtung allein auf nationaler Ebene ist nach europäischem Recht nicht möglich.
QUELLE:
- Meldung foodwatch.org vom 21.11.2019
Dr. Greta Riel