Im Jahr 2018 wurde ein bundesweites Überwachungsprogramm (BÜp) zur VTEC-Belastung von Getreidemehlen aus Mühlenbetrieben durchgeführt. In 34 der insgesamt 238 untersuchten Proben (14,3 Prozent) aus Weizen-, Roggen- und Dinkelmehlen wurde STEC (bzw. VTEC) nachgewiesen. Die positiven Proben stammen aus allen Regionen Deutschlands. Im Jahr 2020 werden im Rahmen des Zoonosemonitorings bundesweit Weizenmehle aus Mühlenbetrieben auf das Vorhandensein von Salmonellen und VTEC untersucht.
VTEC kann unter anderem Erbrechen und Durchfall auslösen, hat also ähnliche Symptome wie eine durch Salmonellen verursachte Erkrankung. Bestimmte Serovare können jedoch zu schwerwiegenden Erkrankungen, wie zum Beispiel dem Hämorrhagisch-Urämischen Syndrom (HUS), führen.
Da Mehl in den meisten Fällen nicht roh verzehrt, sondern vor dem Verzehr erhitzt wird (beispielsweise durch Backen, Braten, Kochen), werden die darin enthaltenen Bakterien abgetötet. Dies gilt auch für VTEC und Salmonellen. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food Defense Authority) konnte im Jahr 2016 einen Krankheitsausbruch verursacht durch VTEC mit dem Verzehr von rohem Plätzchenteig in Verbindung bringen und warnt aus diesem Grund vor dem Verzehr von rohem Kuchenteig (mit oder ohne Ei). Durch die Einhaltung der üblichen guten Küchenpraxis und -hygiene können Bauchschmerzen oder gar Erkrankungen durch Bakterien vermieden werden.
QUELLE:
- Meldung Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) von Januar 2020
Dr. Greta Riel