Im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen möglicherweise nicht rechtmäßig hergestellten und vermarkteten Weins sind Millionen Liter behördlich gesperrt worden. Nach Angaben des Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz wurden rund sechs Millionen Liter Wein aus dem Lager einer rheinhessischen Kellerei sowie einige hunderttausend schon an Kunden gelieferte Liter gesperrt. Rheinhessen in Rheinland-Pfalz ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Bei dem Wein sind nach Angaben der Behörde Fragen zu den verwendeten Rebsorten, zur Herkunftsbezeichnung oder zur Einstufung als Biowein offen. Weinkontrolleure des Landesuntersuchungsamts hatten die seit Ende 2018 laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ausgelöst, die in Rheinland-Pfalz für Weinbausachen zuständig ist. Aus Sicht der Branche sind die Ermittlungen wegen Betrugsverdachts ein Einzelfall. „Es zeigt, dass das Kontrollsystem funktioniert“, sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts, Ernst Büscher. Der Präsident des Weinbauverbands Rheinhessen, Ingo Steitz, sprach von einem singulären Ereignis, das keine Aussage über die Branche zulasse. Bei dem gesperrten Wein muss zudem untersucht werden, inwieweit dabei Regelungen zu Hektarhöchsterträgen verletzt wurden – die Festsetzung von Höchstmengen durch das Land soll die Qualität sicherstellen und übermäßige Erträge vermeiden, die zu Marktstörungen führen könnten. Weiterhin geht es um falsche Bezeichnungen des Weins.
QUELLE:
• Yumda-Meldung vom 02.08.2019
Dr. Jörg Häseler