Das italienische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung hat der Europäischen Kommission das "Batterie"-Nährwertkennzeichnungssystem „NutrInform“ als das bevorzugte Nährwertkennzeichnungssystem des Landes vorgeschlagen. Damit wurde die bestehende Liste der Nährwertkennzeichnungsmodelle um eine weitere Variante erweitert. Das Logo hat die Form einer ladenden blauen Batterie. Es zeigt den prozentualen Energie-, Fett-, Zucker- und Kochsalzgehalt sowie die gesättigten Fette bezogen auf die Portion und die empfohlene Tagesdosis. Ist die tägliche Aufnahme erreicht, ist die Batterie „voll“. Laut Lebensmittelzeitung erklärte Italiens Agrarministerin Teresa Bellanova, „NutrInform ist unsere Alternative zum Nutri-Score, aber weitaus besser“. Anders als Nutri-Score nimmt NutrInfom keine Bewertung („Bestrafung“) vor. Insbesondere italienische Lebensmittelspezialitäten wie Olivenöl oder Parmaschinken würden bei Anwendung von Nutri-Score mit den Noten orangenes „D“ oder gar rotes „E“ diskriminiert. Nutri-Score steht damit im Widerspruch zu den Grundsätzen der mediterranen Ernährungsform, die auf der ausgewogenen Auswahl des Verzehrs aller Lebensmittel beruht.
Heftige Kritik an NutrInform übte dagegen die italienische Verbraucherorganisation Altroconsumo. Das Modell ist nach Auffassung der Organisation unverständlich. Außerdem müsse eine Nährwertkennzeichnung sich stets auf die Absolutmengen in der Dimension g/100 g beziehen, da sonst kein Vergleich mit anderen Produkten möglich ist.
In Deutschland hat sich bei einer Verbraucherbefragung Nutri-Score als das von Verbraucherinnen und Verbrauchern bevorzugte Modell zur zusätzlichen Nährwertkennzeichnung herausgestellt. Ein Regelungsentwurf zu Einführung von Nutri-Score auf freiwilliger Basis ist mittlerweile im Anhörungsverfahren.
QUELLE:
• „Lebensmittelzeitung vom 31.01.2020
Dr. Herbert Otteneder