Ein Discounter bietet als erster Lebensmittelhändler in Deutschland Tiefkühl-Lachsfilet mit dem „Ohne Gentechnik“ – Siegel an. Damit rückt ein Sortiment in den Blickpunkt, bei dem die Kunden im ersten Moment nicht an Gentechnik denken. Doch ein Zuchtlachs ernährt sich nur zu einem kleinen Teil von Fischmehl und –öl. Rund 70 Prozent des Lachsfutters sind pflanzlich, ein Großteil davon entfällt auf Soja. Um ein Kilo Lachs zu produzieren, werden etwa 500 Gramm Sojabohnen benötigt.
Um die Gentechnikfreiheit der Zuchtlachse aus Norwegen und von den Färöer-Inseln abzusichern, hat der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) mit einem im Bereich Aquakultur weit verbreiteten Zertifizierungsstandard zusammengearbeitet. Es wurde ein Add-on Modul für die Zertifizierungsbereiche Futtermittel, Aquakultur und landwirtschaftliche Nutztiere geschaffen. Nach diesem Modul wurden nun die Produkte für die Herstellungskette von der Futtermittelproduktion über die Fischfarm bis zur Verarbeitung der Produkte zertifiziert.
Alexander Hissting, Geschäftsführer des VLOG, begrüßt es sehr, dass das Thema „Ohne Gentechnik“ in einer weiteren Warengruppe vorangetrieben wird. Immerhin habe Lachs einen Anteil von 15 Prozent am gesamten Fischverzehr der Deutschen. Der VLOG wünsche sich, dass weitere Lebensmittelhändler dem Beispiel folgen und bei Zuchtfischen ihr Augenmerk auf die Gentechnikfreiheit als wichtigen Nachhaltigkeitsaspekt legen.
QUELLE:
- Meldung vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. vom 03.12.2019
Dr. Greta Riel