Ist der Hirschgulasch auf der Speisekarte vom Rothirsch oder doch ein Mix mit Känguru? Ist der teure Büffel-Mozzarella auf der Pizza aus Kuhmilch oder gleich ein Imitat? Sichere Methoden, die schnell und kostengünstig falsche Deklarationen aufdecken, sind gefragt. Hier setzt man verstärkt auf die MALDI-TOF Massenspektrometrie (MS).
Der Schutz des Verbrauchers vor falsch deklarierten Lebensmitteln ist eines der wichtigsten Ziele amtlicher Lebensmittelüberwachung. Bei Molkereiprodukten oder bei Fleisch ist die Angabe der Tierart dabei besonders relevant für die Kaufentscheidung.
Im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart werden bei von Tieren stammenden Produkten zur Analyse der wertbestimmenden Proteine (Eiweißstoffe) neue Schnellmethoden entwickelt und effektiv eingesetzt.
Für den Routine-Nachweis von Täuschungen durch die falsche Angabe der Tierart werden bisher vor allem aufwändige molekularbiologische, immunologische oder fettanalytische Methoden verwendet. Einen weiteren Zugang zur Tierartbestimmung bietet die MALDI-TOF MS, die bisher hauptsächlich für Mikroorganismen im Einsatz ist. Mit der Methode werden Proteine von Lebensmittel-Proben auf typische tierartspezifische Muster abgesucht. Irreführende, falsche Angaben fallen so in wenigen Minuten auf.
QUELLE:
- Bericht Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart vom 26.02.2020
Dr. Greta Riel