Verzehrfertige Mischsalate und Sprossen mikrobiologisch problematisch
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Verzehrfertige Mischsalate und Sprossen mikrobiologisch problematisch

Der Ausbruch einer Infektion mit krankheitsauslösenden enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) im Jahr 2011 zeigte, dass auch pflanzliche Produkte mit humanpathogenen Mikroorganismen belastet sein können. Das Max Rubner-Institut (MRI) hat daher in einem dreijährigen Forschungsprojekt „Humanpathogene in der pflanzlichen Erzeugung“ die mikrobiologische Qualität frischer, pflanzlicher Produkte untersucht und über die Ergebnissen berichtet.
In der MRI-Studie wurden insgesamt 600 frische, pflanzliche Produkte beprobt, darunter verzehrfertige Salate, d.h. vorgeschnittene, gewaschene Salatmischungen sowie Ready-to-Eat-Salate. Neben der mikrobiologischen Qualität wurde das Vorkommen der relevanten humanpathogenen Bakterien Listeria monocytogenes, Salmonella, pathogene Escherichia coli sowie der Toxinbildner Staphylococcus aureus und Bacillus cereus untersucht.
Die mikrobiologische Qualität der verzehrfertigen Mischsalate, die wie der Name sagt, Verbraucher direkt verzehren, war ungenügend: Sechs Prozent der Proben aus dieser Gruppe waren mit humanpathogenen Bakterien belasteten. Bei 42 Prozent der untersuchten Proben lag die Gesamtkeimzahl über den Richtwerten der Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM), 16 Prozent über dem Richtwert für präsumtive Bacillus cereus und 76 Prozent über dem Richtwert für Hefen. 9 Prozent der Proben überschritten den Warnwert für präsumtive B. cereus und 22 Prozent den für Schimmelpilze.
Ebenfalls ungenügend war die mikrobiologische Qualität der Sprossen, auch hier war die Gesamtkeimzahl sehr hoch, vereinzelt konnten humanpathogene Bakterien nachgewiesen werden. Bei 29 Prozent war der Richtwert für präsumtive B. cereus überschritten und bei 11 Prozent der Warnwert. Aufgrund der Überschreitung der Warnwerte für präsumtive Bacillus cereus ist eine Gesundheitsgefährdung nicht auszuschließen. Das MRI rät daher, Sprossen nicht roh zu verzehren, sondern immer zu blanchieren. Die Lagerdauer verzehrfertiger Mischsalate sollte auf ein Minimum reduziert, die Lagertemperatur 4°C nicht übersteigen und nach dem Öffnen der Verpackung sollte Mischsalat unmittelbar verzehrt werden.

QUELLEN:
  • „www.mri.bund.de (Start > Presse > Pressemitteilungen > Archiv > Mikrobiologische Qualität von Gemüse im Fokus) vom 07.06.2019
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Abschlussbericht des Max Rubner Instituts: Humanpathogene in der pflanzlichen Erzeugung: Status quo, Dekontamination, Eintragswege und Einfluss der Lagerungsbedingungen

 

Dr. Herbert Otteneder
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