Ein Verbraucher bemerkt es im Supermarkt: Eine große Supermarktkette nutzt bei der Kennzeichnung der Haltungsform bei ihrer Milch eine verkürzte, vierstufige Skala. Es sehe so aus, als habe man die bestmögliche Haltungsform gekauft. Bei anderen Marken gäbe es aber fünf Stufen.
Lebensmittelklarheit klärt auf: Es ginge hier um das Label „Haltungsform“, das seit 2019 bei einigen Händlern auf frischem Fleisch sowie inzwischen auch auf Milch und Käse zu finden ist. Bis Mitte 2024 war es vierstufig. Im Sommer 2024 wurde eine fünfte Stufe eingeführt. Derzeit seien noch beide Varianten im Handel zu finden.
Das Label „Haltungsform“ wurde 2019 von mehreren großen Handelsunternehmen gegründet. Die Kennzeichnung soll darüber informieren, wie die Tiere für die Fleisch- oder Milcherzeugung gehalten wurden. Bisher wurden Kriterien für die Erzeugung von Rinder-, Schweine,- Geflügel- und Kaninchenfleisch sowie für die Milcherzeugung festgelegt. Die Verwendung des Siegels ist freiwillig und daher nicht auf allen Produkten zu finden. Bis zum Sommer 2024 gab es vier verschiedene Stufen – von der Stufe 1, „Stall“ bis Stufe 4 „Auslauf/ Weide“. Sowohl konventionelle Produkte, die von Tieren aus Weidehaltung stammen, als auch Bioprodukte wurden mit der Stufe 4 gekennzeichnet. Im Sommer 2024 wurde die fünfte Stufe „Bio“ eingeführt. Seitdem werden nur noch konventionell erzeugtes Fleisch oder Milch aus Weidehaltung mit der Stufe 4 gekennzeichnet. Bioprodukte erhalten immer die Kennzeichnung Stufe 5 „Bio“.
Mit der neuen, fünfstufigen Kennzeichnung rücke das Label „Haltungsform“ laut Lebensmittelklarheit näher an die gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung der Tierhaltung. Sie wird im Sommer 2025 zunächst für frisches und gefrorenes Schweinefleisch eingeführt. Aus Sicht von Lebensmittelklarheit könne es verwirren, wenn im Handel gleichzeitig Produkte mit dem vierstufigen sowie dem fünfstufigen Label stehen. Unternehmen sollten ihre Kennzeichnung möglichst schnell auf das neue, fünfstufige Label umstellen.
Quelle: Meldung lebensmittelklarheit.de vom 10.03.2025
Dr. Greta Riel