Apfelmus, Apfelmark und Quetschbeutelmus im Test
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Apfelmus, Apfelmark und Quetschbeutelmus im Test

Die Stiftung Warentest ließ 14 Proben Apfelmus, darunter 3 Bio-Erzeugnisse, 5 Proben Bio-Apfelmark und 6 Fruchtmuse aus Äpfeln in Quetschbeuteln untersuchen und stellte die Ergebnisse in der Aprilausgabe der Zeitschrift „test“ vor:

Apfelmus wird gesüßt und enthält laut den Leitsätzen für Obsterzeugnisse des Deutschen Lebensmittelbuches mindesten 16,5% Zucker (Refraktometerwert). Nach den Angaben von Warentest betrugen die Gesamtzuckergehalte zwischen 13,1 und 17,4 g/100g (Mittelwert 15,3%). Alle Apfelmuse wurden nach den Feststellungen von Warentest mit dem Antioxidationsmittel L-Ascorbinsäure versetzt um eine Bräunung bei der Herstellung zu verhindern. Weiterhin wurden die Erzeugnisse mit Zitronensäure oder Äpfelsäure angesäuert.

Wie Warentest weiter feststellen konnte, enthielten die Apfelmarkproben nur fruchteigene Zucker. Festgestellt wurden Gesamtzuckergehalte zwischen 9,3 und 11,7 g/100g (Mittelwert 10,1 g/100g). Die analytisch chemische Untersuchung ergab, dass fruchtfremde Zucker nicht zugesetzt waren. Ebenfalls unterblieb bei Apfelmark ein Oxidationsschutz mit L-Ascorbinsäure. Eine Säuerung erfolgte nur bei zwei Erzeugnissen.

Bei den Quetschies waren zwei mit Apfelsaftkonzentrat gesüßt (Zuckergehalte 13,2 und 14,4 g/100g). Der Rest war ungesüßt (Zuckergehalte 10,1 bis 11,0). Ein Zusatz von L-Ascorbinsäure bzw. von Säuerungsmitteln erfolgte bei keinem Erzeugnis.

Trotz deutlicher Unterschiede in der Grundzusammensetzung waren sich Apfelmus und Apfelmark in Ihren sensorischen Eigenschaften sehr ähnlich. Fast die Hälfte der 19 Apfelmus- und Apfelmarkproben beeindruckten die Tester mit einem kräftigen Geschmack nach Apfel, einer deutlich wahrnehmbaren Süße und einer leicht säuerlichen Note. Dagegen fehlte es bei den Quetschies am intensiven Geschmack nach Apfel. Hinzu kamen eine leichte bis deutliche Kochnote, eine Schalennote und in zwei Fällen ein Geschmack nach Kunststoff.

Nach der analytisch chemischen Untersuchung enthielten drei Apfelmusproben kaum apfeleigene Aromastoffe. Auch die sensorische Untersuchung wies die Erzeugnisse als wenig aromastark aus. Gleichzeitig wurden jedoch apfelfremde Aromen nachgewiesen. Ein entsprechender Hinweis auf die Zutat Aroma in der Zutatenliste dieser Erzeugnisse fehlte. Warentest beurteilte dies als unzulässig.

Weiter mussten die Experten in einem Fall feststellen, dass statt der auf dem Etikett angegeben Menge von 15 mg Vitamin C nur 2,4 mg nachgewiesen werden konnten (Anmerkung der Redaktion: Bezugsgröße nicht angegeben). Auch der Hinweis „90 g Quetschie = 1 Apfel“ bei einem Erzeugnis hält Warentest für übertrieben. Diese Menge an Quetschie kann die Inhaltsstoffe eines Apfels bei weitem nicht aufwiegen.


QUELLE:

  •    test, Ausgabe April/2020, S. 10 ff


Dr. Herbert Otteneder

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