Bio-Lachs mit Ethoxyquin
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Bio-Lachs mit Ethoxyquin

Das Magazin ÖKO-Test ließ 20 Proben Räucherlachs, darunter 5 Bio-Produkte und 5 Proben Wildlachs untersuchen. Bei zwei der Bio-Lachse sowie drei der konventionell erzeugten Lachse konnten Rückstände von Ethoxyquin nachgewiesen werden. In den beiden Bio-Produkten waren die höchsten Werte festgestellt worden. Sie lagen über dem Schwellenwert für Bio-Erzeugnisse von 0,01 mg/kg. Unter den konventionell erzeugten Lachsproben wiesen drei Ethoxyquin auf.
Die Verbindung Ethoxyquin ist als Zusatz zu Futtermitteln (E 324) gemäß § 16 Futtermittelverordnung in Verbindung mit dem Gemeinschaftsregister der Verordnung (EG) Nr. 2316/1998 mit einem Höchstgehalt von 150 mg/kg zugelassen. Die festgestellten Gehalte im Lachs können auf den Einsatz von Ethoxyquin in Lachsfuttermitteln zurückgeführt werden. Ein rechtlich verbindlicher Höchstgehalt für Ethoxyquin in Lachs existiert nicht. Die Verbindung steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Mit der Durchführungsverordnung (EU) 2017/962 vom 07.06.2017 wurde die Zulassung von Ethoxyquin als Futtermittelzusatzstoff für alle Tierarten und Tierkategorien ausgesetzt. Es bestehen verschiedene Übergangsvorschriften längstens bis 2020.

Weiter wurden in drei der fünf Wildlachsproben Nematoden in deutlich erhöhten Anteilen festgestellt. ÖKO-Test hält unter Berufung auf offizielle Empfehlungen einen Anteil von 20 Fadenwürmern pro Kilogramm für nicht mehr tolerabel.

Neben der Untersuchung auf Rückstände überprüfte ÖKO-Test auch die Haltungsbedingungen. Als Richtwert für die Besatzdichte diente ÖKO-TEST ein Wert von 10 kg Fisch pro Kubikmeter Wasser, den der Öko-Verband Naturland anwendet. Sie wurde in allen geprüften Fällen als akzeptabel beurteilt. Als weiteres Kriterium für die Güte der Haltungsbedingungen erhob ÖKO-Test auch die Daten der Sterblichkeitsrate während der Mastzeit. Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) schreibt für die Mastzeit einen Verlust von höchsten 10 % vor. Sie war bei den Bio-Fischen bei zwei der fünf Züchter hoch, ein Betrieb machte dazu keine Angaben. Bei konventionellen Anlagen zur Lachszucht betragen die Besatzdichten bis zu 25 kg Fisch pro Kubikmeter Wasser. Sie war in allen der 10 geprüften Züchtungen hoch. Die Sterblichkeit dagegen wurde als akzeptabel bewertet.

Die Frage nach der Antibiotikagabe beantworteten 6 der konventionellen Betriebe mit nein, einer mit ja und drei konnten keinen Nachweis für die Nichtanwendung erbringen.

Da es aus ökologischen Gründen wünschenswert ist, den Fischanteil im Futter zu reduzieren, wurden die Betriebe gefragt, ob dieser Anteil in deren Futter zertifiziert ist. An Hand der ÖKO-Test übermittelten Belege konnte nachvollzogen werden, dass dies der Fall ist. Das heißt, dass Hersteller Wildfische oder Krill aus kontrollierten nicht überfischten Beständen beziehen und auf diese Weise nicht zur Ausbeutung bereits geschwächter Fischgründe beitragen. Der Fischanteil im Lachsfutter sinkt kontinuierlich und liegt nach ÖKO-Test derzeit bei 25 %. Häufig werden Soja und andere Hülsenfrüchte beigemischt. Die meisten Betriebe konnten belegen, dass Sojabohnen nicht gentechnisch verändert sind.


QUELLE:

• ÖKO-TEST Ausgabe 12/2018 S. 18 ff

Dr. Herbert Otteneder

 

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