Ökotest hat 20 Sorten "Erdbeermarmelade" untersucht, zwölf Erdbeerfruchtaufstriche und acht Erdbeerkonfitüren. Fünf Fruchtaufstriche haben einen hohen Fruchtanteil, sind frei von Pestiziden und schnitten mit "sehr gut" ab. In anderen wurden dagegen Pestizid-Spuren festgestellt. Bei knapp zwei Dritteln der getesteten Erdbeermarmeladen enthielt eine Portion bereits die Hälfte der Zuckermenge für Erwachsene, die die WHO am Tag für vertretbar hält.
Die Bezeichnung Erdbeermarmelade gibt es laut Konfitürenverordnung nicht. Marmeladen sind demnach nur Zubereitungen aus Zitrusfrüchten. Laut Konfitürenverordnung müssen Konfitüren mindestens 55 Prozent Zucker enthalten. Für Produkte, die Fruchtaufstrich heißen, gibt es keine Vorgabe.
Fast die Hälfte der Produkte im Test wurden mit Gesamturteil "sehr gut" und "gut" beurteilt. In 65 Prozent der getesteten Erdbeerfruchtaufstrichen und -konfitüren wurden allerdings Spuren von mindestens einem Pestizid nachgewiesen. In einem Produkt waren es Spuren von sechs verschiedenen Substanzen, in einem weiteren fünf. Darunter das sehr bedenkliche Pestizid Tebuconazol.
Die im Labor gemessenen Werte liegen zwar weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, trotzdem sieht Ökotest die Häufung von Pestizidspuren kritisch, denn die Berechnungen für gesundheitliche Sicherheitsgrenzen gelten nur für einzelne Pestizidwirkstoffe. Ihr Zusammenwirken bei gleichzeitiger Aufnahme hingegen ist bislang kaum erforscht. Allgemein zeigte der Test: In Bio-Fruchtaufstrichen sind die Pestizidgehalte geringer.
QUELLE:
- Meldung Ökotest.de vom 30.04.2020
Dr. Greta Riel
