In halbjährlichem Abstand führt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine repräsentative Befragung - den BfR- Verbrauchermonitor – durch. Dazu werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten leben und mindestens 14 Jahre alt sind telefonisch interviewt.
Er liefert in halbjährlichem Abstand Antworten auf die Frage, welche Themen sind aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig? Mit welchen Themen sind sie vertraut, und was ist ihnen eher unbekannt? Und vor allem – in welchem Maße gibt es Unterschiede zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der wissenschaftlichen Einschätzung gesundheitlicher Risiken?
Unter den relevanten Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes haben 96 % der Befragten bereits etwas über Salmonellen, gentechnisch veränderte Lebensmittel (91 %) und Mikroplastik in Lebensmitteln (88 %) gehört. Auch das Thema Antibiotikaresistenzen ist 85 % nicht unbekannt ebenso wie Pflanzenschutzmittelrückstände (84 %) und Aluminium in Lebensmittelverpackungen oder –behältnissen (83 %). Besorgnis erregten darunter vor allem die Probleme Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik, Pflanzenschutzmittelrückstände, Glyphosat, gentechnisch veränderte Lebensmittel, Salmonellen und Lebensmittelhygiene in der Gastronomie. Dagegen waren 46 % der Befragten in Bezug auf die Lebensmittelhygiene zu Hause nicht beunruhigt. Die Menschen unterschätzen Risiken durch Krankheitserreger in der Küche, sagte dazu der Präsident des BfR Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Er verweist darauf, dass im Kühlschrank oder auf dem Spüllappen, auf Eiern, Fleisch oder auf dem Salat - Lebensmittel mit Bakterien, Viren oder Parasiten verunreinigt sein können. Verbraucherinnen und Verbraucher beachten häufig gesundheitliche Risiken, die durch Fehler beim Lagern und Zubereiten zu Hause entstehen können nicht ausreichend.
Mehr als die Hälfte (54%) der Befragten forderten, der Staat sollte mehr konkrete Maßnahmen wie Verbote und Beschränkungen ergreifen, um Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken zu schützen. Dies obwohl 77 % der Auffassung waren, dass die in Deutschland gekauften Lebensmittel als „sicher“ bzw. „eher sicher“ einschätzten.
In Bezug auf den staatlichen Verbraucherschutz ist die Meinung der Befragten geteilt. Während 51 % den staatlichen Stellen „vertrauen“ bzw. „eher vertrauen“ finden 47 %, dass dies „nicht“ bzw. „eher weniger“ der Fall ist. Insgesamt ist das Interesse der Befragten für die Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes groß. 75 % der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher interessieren sich „sehr dafür“ bzw. „eher dafür“.
QUELLEN:
• BfR-Verbrauchermonitor 02 | 2019
• Stellungnahme Nr. 16/2019 des BfR vom 14.05. 2019: Häufiger Durchfallerreger ist vielen Menschen unbekannt
• Stellungnahme Nr. 04/2018 des BfR vom 19.01. 2018: Keime & Co. - Küchenhygiene mit Köpfchen
Dr. Herbert Otteneder