Chlorpyrifos wurde jahrzehntelang gegen Schädlinge in der Landwirtschaft eingesetzt, doch steht es im Verdacht, Erbgut- und Nervenschäden bei Kindern zu verursachen. In Deutschland ist der Insektenkiller zwar seit Jahren nicht mehr auf dem Markt. Spuren wurden aber immer wieder auf importierten Orangen, Mandarinen und Grapefruits nachgewiesen.
Der Grünen-Agrarexperte Harald Ebner forderte deshalb auch ein Importverbot für chlorpyrifos-belastete Lebensmittel. Das Pestizid müsse weltweit aus dem Verkehr gezogen werden. Das EU-Verbot der Substanz begrüßte Ebner, meinte aber auch, Gesundheitsgefahren seien schon bei der EU-Zulassung 2005 bekannt gewesen. Chlorpyrifos hätte seiner Meinung nach also niemals zugelassen werden dürfen.
Nach einer Bestätigung der Gesundheitsrisiken durch die europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hatten die EU-Staaten im Dezember dafür gestimmt, die Ende Januar auslaufende Zulassung für Chlorpyrifos und die Variante Chlorpyrifos-Methyl nicht zu erneuern. Kommissarin Kyriakides forderte die EU-Staaten auf, nun dafür zu sorgen, dass Pflanzenschutzmittel mit den beiden Wirkstoffen vom Markt genommen werden. Vorgesehen ist eine Übergangsfrist für Gebrauch, Lagerung oder Entsorgung von maximal drei Monaten.
QUELLE:
- Meldung des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) vom 11.01.2020
Dr. Greta Riel