Granatäpfel werden in ihren tropischen und subtropischen Herkunftsländern zwischen Oktober und Januar geerntet. Essbar sind nur die rot ummantelten Samen im Inneren. Die harte Schale und das weiße Fruchtfleisch sind bitter und ungenießbar. Die tiefroten Granatapfelkörner nehmen in der orientalischen Küche einen festen Platz ein und werden auch bei uns zunehmend als Beigabe in Obstsalaten und Wildgerichten verwendet.
Wegen der dem Granatapfel nachgesagten zahlreichen gesundheitlichen Wirkungen wird der Granatapfel auch in Form von Kapseln, als Granatapfelsaft und Saftkonzentrat sowie als Nahrungsergänzungsmittel in den Verkehr gebracht. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die wissenschaftliche Studienlage der gesundheitlichen Eigenschaften überprüft. Danach haben weder extrahierte Inhaltsstoffe noch der Saft eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-Gesundheit, Blut-Cholesterin oder Blutzucker.
Auffällig wurde die Frucht allerdings durch das gehäufte Auftreten von Pestizidrückständen über den zulässigen Höchstgehalten, wie an den zahlreichen Meldungen im europäischen Schnellwarnsystem RASFF zu erkennen ist. Auch die Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Stuttgart ergaben bei 84 Proben Granatäpfel aus konventioneller Erzeugung, die in den Jahren 2019 bis 2021 durchgeführt wurden, in allen Proben Pestizidrückstände. In fast allen Proben konnten mehr als ein Wirkstoff nachgewiesen werden. Bei 26 Proben war der Höchstgehalt von mindestens einem der nachgewiesenen Wirkstoffe überschritten. Am häufigsten wurden die Insektizide Acetamiprid, Sulfoxaflor und das Fungizid Fosetyl-Al (Summe von Fosetyl, Phosphonsäure und ihren Salzen, ausgedrückt als Fosetyl) nachgewiesen.
Besonders hoch war der Anteil der Höchstmengenüberschreitungen bei den Granatäpfeln aus der Türkei mit 23 von insgesamt 45 von dort stammenden Proben. Das Stuttgarter Amt empfahl daher beim Einkauf von Granatäpfeln auf die Herkunft zu achten.
QUELLE:
- www.cvuas.de
- www.verbraucherzentrale.de
Dr. Herbert Otteneder