Insekten sind gehaltvolle Proteinquellen für Mensch und Nutztier. Bis sie allerdings alltäglich auf Speisekarte oder Futterplan stehen, braucht es noch viel Anstrengung.
Laut Insektenforscher Alexander Mathys (ETH Zürich) sind Insekten als Lebensmittel in Europa derzeit gehypt. Man müsse aufpassen, diese Lösung im Vergleich mit anderen nicht zu überschätzen.
Zum Beispiel sei es unklar, ob der Fleischkonsum auf Kosten der Insekten tatsächlich zurückgehen kann. Insekten seien bisher nur eine zusätzliche Proteinquelle und nicht so nachhaltig, solange sie auf hochwertigem Futtermittel gezüchtet werden, das man auch anderweitig verwenden könnte. Was das Futter von Insekten betrifft, die als Lebensmittel gezüchtet werden, gibt es in Europa klare Beschränkungen: Insekten müssen nahezu ausschließlich mit pflanzlichen Rohstoffen gefüttert werden, die auch als Futtermittel zugelassen sind. In der Praxis bedeutet das in den meisten Fällen Mischungen auf Basis von Roggen- oder Weizenmehl.
In einem Projekt sollen nun Larven der Waffenfliege mit organischem Abfall gefüttert werden und dann selbst zu Lebensmittel oder zu Futtermittel für Nutztiere werden. Die Nutzung von Abfall als Energiequelle sei eine der qualitativ niedrigsten Nutzungsformen. Dabei müsse aber auch die Sicherheit der Wertschöpfungskette garantiert sein. Untersucht wird deshalb auch die biochemische und mikrobielle Sicherheit der Larven.
QUELLE:
- Artikel in „Globe“ 3/2019 der ETH Zürich vom 23.09.2019
Dr. Greta Riel