Die sensorische Untersung von 21 Proben Kaffebohnen, davon 5 Espresso- und 15 Café-Crema-Röstungen erhielten alle Bestnoten, d.h. 3 Mal die Note „sehr gut“ und 18 Mal „gut“. Die Tester bescheinigten den nach einem standardisierten Verfahren aus den Bohnen aufgebrühten Espressi einen intensiven Geruch, ein kräftiges Röstaroma, deutlich bitteren und schokoladigen Geschmack. Bei den Café-Crema-Röstungen überwog eine schokoladige Note.
Soweit die Sorte angegeben war, bildeten Packungen mit Bohnen aus der Sorten Arabica (12 Produkte) gegenüber Mischungen aus Arabica und Robusta (5 Produkte) eine deutliche Mehrheit. Die chemische Untersuchung erfasste die Schadstoffe Acrylamid und Furan. Beide Stoffe entstehen beim Rösten. Sie lassen sich verringern aber nicht vollständig vermeiden. Acrylamid kann das Erbgut schädigen und möglicherweise Krebs erzeugen. In allen Erzeugnissen wurde Acrylamid nachgewiesen. Jedoch war in keinem Fall der EU-Richtwert von 400 µg/kg (Verordnung (EU) 2017/2158) überschritten.
Furan hat im Tierversuch zu Krebs und zu Leberschäden geführt. Einen Grenz- oder Richtwert gibt es bisher nicht. Beim Brühvorgang geht jedoch nur wenig der flüchtigen Verbindung in den fertigen Kaffee über.
Interessant sind die von Stiftung Warentest auf ihren Wahrheitsgehalt geprüften Gesundheitsmythen. Danach ist Kaffee nicht, wie oft behauptet, ungesund, Kaffeetrinker sterben nicht früher und Kaffee erhöht auch nicht das Krebsrisiko, wie aktuelle Studien zeigen. Kaffee erhöht nicht den Blutdruck und entzieht dem Körper kein Wasser. Koffein macht nicht abhängig aber es gibt bei regelmäßigem Genuss einen Gewohnheitseffekt. Die gute Nachricht: Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kaffegenuss das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken verringern kann.
QUELLE:
- test, Ausgabe Januar/2022, S. 10 ff
Dr. Herbert Otteneder