Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind langlebige fluorhaltige Industriechemikalien. Sie werden z.B. in Papier-Verpackungen für Lebensmittel, Outdoor-Textilien oder antihaftbeschichteten Pfannen verarbeitet. Diese langlebigen Verbindungen haben sich weltweit in der Umwelt verteilt und werden in kleinen Mengen über die Nahrung aufgenommen. Einige dieser Verbindungen wie beispielsweise Perfluoroctansäure (PFOA) scheidet der Mensch nur sehr langsam aus. Sie reichern sich aus diesem Grund im Organismus an und sind laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als besonders problematisch anzusehen.
Das BfR weist weiter darauf hin, dass einem geringen Teil der Kosmetika PFAS unter Deklaration zugesetzt werden. Solche Kosmetika können PFOA als Verunreinigung oder Abbauprodukt enthalten. Da Daten zur Aufnahme von PFAS über die menschliche Haut bisher nicht vorliegen, hat ein Wissenschaftler des BfR dies in einem Selbstversuch erstmals getestet. Dazu wurde einer Sonnenschutzcreme PFOA beigemischt und damit die gesamte Haut des Probanden wie vor einem Sonnenbad eingecremt. Wie die Untersuchung des Blutes des Probanden ergab, sind dabei rund 1,6 % PFOA aus der Creme in den Körper gelangt. Nach Auffassung des BfR zeigt dies, dass ein nennenswerter Anteil von PFOA aus Kosmetika in den Organismus übertreten kann. Der Aufnahmeweg über die Haut ist nicht zu vernachlässigen.
QUELLE:
- Mitteilung Nr. 024/2022 des BfR vom 13.10.2022
Dr. Herbert Otteneder
