"Kinderlebensmittel" strenger regeln
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"Kinderlebensmittel" strenger regeln

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert ungesunde Lebensmittel nicht an Kinder zu vermarkten.

Zahlreiche Produkte im Supermarkt, wie z.B. Comicfiguren auf den Cornflakes, bunte Knisterkugeln im Joghurt, Bärengesichter auf der Wurst sprechen besonders Kinder an. Dagegen ist ihr Gehalt an Zucker, Fett oder Salz oft alles andere als kindgerecht.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass nur Lebensmittel mit bestimmten Nährwertkriterien an Kinder beworben werden dürfen. Demnach sollen zum Beispiel Süßigkeiten oder gezuckerte Soft-Drinks nicht an diese Personengruppe vermarktet werden. Joghurts dürfen nicht mehr als 10 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten und Frühstückscerealien für Kinder sollten maximal 15 Gramm Zucker pro 100 Gramm aufweisen. Nach Auffassung des VZBV ist die geplante 20 %-ige Zuckerreduktion, die im Rahmen der Reduktionsstrategie der Bundesregierung vorgesehen ist, noch nicht ausreichend. Die Zuckerreduktion bei Cerealien für Kinder, zu der sich die Industrie verpflichtet hat, würde zu einem durchschnittlichen Gesamtzuckergehalt in Cerealien für Kinder von 29,2 Gramm pro 100 Gramm führen und wäre demnach immer noch zu hoch.

Unter anderem fand das Max- Rubner-Institut (MRI) zum Beispiel heraus, dass gerade Lebensmittel, die an Kinder gerichtet beworben werden, viel Zucker enthalten können. So kamen Frühstücksflocken für Kinder auf fast doppelt so viel Zucker wie die Produkte für Erwachsene. Auf diese Weise werden schon die Jüngsten an einen süßen Geschmack gewöhnt, so der VZBV. Fehlernährung und durch die Ernährung mitbedingte Krankheiten können die Folge sein. Laut der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) waren im Jahr 2017 zum Beispiel rund 15 Prozent der 3- bis 17-jährigen Kinder übergewichtig, etwa ein Drittel davon adipös. Der VZBV hält entsprechende Vorgaben für alle Produkte, die in Ihrer Aufmachung Kinder ansprechen, für notwendig. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher unterstützen diese Forderung. Laut einer aktuellen Umfrage von KantarEmnid im Auftrag des VZBV sprechen sich 83 Prozent der Befragten dafür aus, dass Lebensmittel, die sich an Kinder richten, bestimmte Anteile an Zucker, Fett oder Salz nicht überschreiten dürfen.


QUELLEN:

  •       Presseinfo der Verbraucherzentrale Bundesverband vom 28.01.2020
  •       Lebensmittelzeitung vom 31.01.2020


Dr. Herbert Otteneder
 

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