Milch-Getreide-Brei für Babys im Test
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Milch-Getreide-Brei für Babys im Test

Stiftung Warentest ließ 12 Milch-Getreide-Breie als Pulver zum Anrühren und 7 Milch-Getreide-Breie im Glas untersuchen. Die Untersuchung erfasste die ernährungsphysiologische Qualität, den Einfluss auf die Geschmacksprägung, kritische Stoffe, die mikrobiologische Qualität, die Verpackung, die Deklaration und die Anwesenheit genetisch veränderter Organismen. Im Ganzen gesehen fielen den Testern hohe Gehalte an Zucker, der Zusatz von Fruchtpulver und vereinzelt die Anwesenheit von Schadstoffen negativ auf. In der Gesamtbewertung erhielten nur zwei der Milch-Getreide-Breie als Pulver die Note „gut“ und bei den Milch-Getreide-Breien im Glas nur ein Produkt.

In zwei der pulverförmigen Reisbreie fanden die Sachverständigen Arsen. Allerdings in Mengen. Die Werte lagen noch unter dem Grenzwert von 0,10 mg/kg, den die EU-Kontaminantenverordnung (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006) für Lebensmittel für Säuglinge und Kleinkinder vorschreibt. Warentest weist darauf hin, dass die Reispflanze Arsen über den Boden verstärkt aufnimmt. Das Magazin empfiehlt daher, Babys sollten Reisbrei nicht täglich essen.

Weiter ergab die Untersuchung auf Schadstoffe in einem Erzeugnis den Nachweis von 3-MCPD-Ester. Ein Stoff, der bei der Raffination von Fett entsteht und möglicherweise krebserregend ist. Ferner wurde in zwei Erzeugnissen Chlorat gefunden. Die Gehalte lagen unter dem Grenzwert der Verordnung (EU) Nr.396/2005. Bei 11 Erzeugnissen wurde Isododekan nachgewiesen. Es handelt sich um ein Fettlösemittel, das vermutlich über verwendetes Raps- oder Palmöl eingetragen wurde. Gesundheitliche Risiken sind dazu nicht bekannt. Die Prüfungen auf genetisch veränderte Organismen bei Erzeugnissen mit Reis oder Mais waren negativ.

Bei einem Erzeugnis kamen 27 % der Energie aus Zucker. Warentest hält diesen Wert für zu hoch und verweist darauf, dass laut Robert Koch Institut Zucker die Ursache für Übergewicht ist. Zugesetzter Zucker sollte höchstens 10 % der täglichen Energieaufnahme von Kindern ausmachen.

Die ernährungsphysiologische Qualität beurteilte Warentest mit den Kriterien „mittleren Zuckergehalt“ bei 5 Erzeugnissen, „wenig Eisen“ bei 8, „sehr wenig Eisen“ bei 6 Proben, wenig Jod bei 4, wenig Calzium bei einem Produkt und mit „mittlerem Zuckergehalt darunter vor allem Fruktose“ bei 2 Erzeugnissen. Außer bei Zucker (Werte zwischen 5,1 bis 9,7 g Gesamtzucker/100 kcal) wurden zu den restlichen Kriterien leider keine Werte angegeben.

Bei zwei Milch-Getreide-Breien als Pulver stellten die Tester hohe Anteile an verschiedenen Fruchtpulvern (Apfel, Birne, Banane) und Vanilleextrakt sowie natürliches Aroma fest. Der zusammen mit Zucker damit erreichte kräftige süße Geschmack kann sich laut Warentest negativ auf die Geschmacksprägung auswirken.


QUELLE:

• Stiftung Warentest, Ausgabe 9/2019, S. 10 ff

Dr. Herbert Otteneder

 

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