Neues Anbausystem zieht Salat aus behandeltem kommunalem Abwasser

Neues Anbausystem zieht Salat aus behandeltem kommunalem Abwasser

Knackiger Salat, bewässert und gedüngt mit aufbereitetem Abwasser - das ist die Idee hinter dem Projekt HypoWave. Dass sie funktioniert, hat die Pilotanlage des Forschungsteams mit Beteiligung der Uni Hohenheim auf dem Gelände einer Kläranlage bei Wolfsburg bewiesen. Kernstück der Anlage war ein sogenanntes hydroponisches System, bei dem Pflanzen ohne Erde in einer Nährlösung gezogen werden.

Die Pflanzen wachsen in den Öffnungen langer Kunststoffrohre, in denen eine Nährlösung zirkuliert: Es handelt sich um Bewässerungswasser auf Basis des Abwassers aus einer Kläranlage auf deren Gelände das Gewächshaus steht. Der Anbau ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Kommunale Abwässer enthalten viel Stickstoff, Phosphor und alle anderen essentiellen Pflanzennährstoffe und die immer knapper werdende Ressource Wasser kann geschont werden. Einige Nährstoffe müssen allerdings dosiert hinzugefügt werden.

Das Julius Kühn-Institut (JKI) hat den Salat u.a. auf das Bakterium E. coli untersucht. Das Darmbakterium gilt als Indikator für Verunreinigung durch Fäkalien. Auf dem Salat wurden nicht mehr E. coli als auf üblicher Marktware gefunden. Durchgeführte Erbgutanalysen ergaben, dass es Unterschiede in den Populationen auf dem Salat und im aufbereiteten Abwasser gab. Eine direkte Verunreinigung durch das Abwasser war demnach nicht festzustellen. Aus hygienischer Sicht scheint der Salat somit unbedenklich zu sein. Laut Wissenschaftlern hat der Salat zudem geschmacklich und in der Konsistenz überzeugt.


QUELLE:

  •    Meldung Universität Hohenheim vom 21.04.2020


Dr. Greta Riel

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