Das Magazin ÖKO-Test ließ 20 Obstbreie für Babys – darunter acht Bio-Produkte - testen. Es handelte sich ausschließlich um in Gläschen verpackte Breie, die für Babys nach dem 4. Monat bzw. ab dem 6.Monat angepriesen wurden. Das Labor stellte in den Erzeugnissen Fruchtgehalte zwischen 42 und 100 % fest. Darunter waren 7 Breie, deren Fruchtanteile (Fruchtpüree oder -mark) unter 70 % lagen. Aus Sicht von ÖKO-Test deutlich zu wenig. In diesen Fällen werden die Erzeugnisse mit Säften oder Saftkonzentraten, Wasser und Verdickungsmitteln wie Reismehl gestreckt. Ein Brei bestand nur aus 42 % pürierten Pfirsichen, den restlichen „Fruchtanteil“ lieferten 49 % Birnensaft und 3 % Maracujasaft. Auf diese Weise wurden auch bei weiteren Erzeugnissen Saft und Saftkonzentrate mit in den Gesamtfruchtanteil einbezogen.
Fast alle Erzeugnisse werben mit dem Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ bzw. „ungesüßt“. Dies trifft zwar zu. Erweckt jedoch den Eindruck, dass die Breie besonders wenig Zucker enthielten. Angesichts der zwischen 8 und 14,5 g/100 g liegenden hohen Zuckergehalte, aus Sicht von ÖKO-Test, ein irreführender Hinweis.
Weiter kritisiert ÖKO-Test die in fast der Hälfte der Erzeugnisse auf den Etiketten angebrachten Hinweise „ohne Farb- und Konservierungsstoffe lt. Gesetz“ als Werbung mit Selbstverständlichkeiten. Auch die Angabe „ohne Verdickungsmittel“ bei Zusatz von Reisvollkornmehl hält ÖKO-Test für nicht gerechtfertigt.
Als besonders erfreulich lobten die Prüfer, dass alle 20 untersuchten Obstbreie keine nachweisbaren Rückstände an Pestiziden aufwiesen. Auch das Mykotoxin Patulin konnte in keiner Probe nachgewiesen werden.
QUELLE:
• ÖKO-TEST Ausgabe 10/20119 S. 90 ff
Dr. Herbert Otteneder