Äpfel müssen unter optimalen Bedingungen gelagert werden, damit sie auch mehrere Monate nach der Ernte noch eine gute Qualität besitzen. Das MRI forscht zum Einfluss verschiedener Lagerbedingungen (z. B. Temperatur, Luftzusammensetzung) auf die Qualität von Obst und Gemüse. In einem aktuellen Projekt wird mit modernster Analysetechnik die Wirkung der Lagerungsbedingungen auf die Qualität von 14 verschiedenen Apfelsorten untersucht.
Mithilfe der zweidimensionalen Gaschromatografie können rund 150 Inhaltsstoffe des Apfels bestimmt werden. Ziel der Forschungsarbeiten ist es, geringste Veränderungen im Metabolom der Äpfel während der Lagerung unter verschiedenen Lagerbedingungen mit deren Qualität in Verbindung zu bringen. Während der Lagerung können Schäden an den Äpfeln entstehen, die durch Schimmelpilze (z. B. Penicillium expansum) verursacht werden. Dabei kann es auch zur Bildung toxischer Substanzen (z. B. Patulin) durch Schimmelpilze kommen, die sich anschließend in verarbeiteten Produkten (z. B. Apfelsaft) wiederfinden lassen. Erste Untersuchungen verschiedener Apfelsorten mit der zweidimensionalen Gaschromatografie zeigten deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung des Metaboloms bei gleichzeitig unterschiedlicher Patulin-Konzentration in identisch geschädigten Äpfeln.
HINTERGRUND:
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte eine tägliche Aufnahme von 0,4 µg Patulin pro kg Körpergewicht nicht überschritten werden ‒ der EU-Grenzwert für Patulin in Apfelsaft liegt bei 50 µg pro kg.
QUELLE:
- Pressemitteilung des Max Rubner-Instituts (MRI) vom 29.01.2016