Das Magazin Öko-Test hat 21 Reisproben, darunter je 7 mal Naturreis, Basmatireis und Langkornreis, parboiled umfassend untersuchen lassen. Im Mittelpunkt standen dabei die Werte für anorganisches Arsen, Cadmium, Mineralölbestandteile und die Pestizidbelastung. Bei den genannten Reisarten ergaben sich folgende Schadstoffbelastungen:
Naturreis
Bei vier Erzeugnissen ergab die Analyse „erhöhte“ Gehalte an anorganischem Arsen, d.h. Werte die 25 -50% der Höchstmenge von 0,20 mg/kg der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 für geschliffenen Reis, nicht parboiled ausschöpften. „Stark erhöhte“ Gehalte mit 50 – 100% der Höchstmenge wiesen drei Erzeugnisse auf. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) werden anorganische Arsenverbindungen von internationalen Gremien als krebserregend für den Menschen klassifiziert. Aus vorliegenden Studien lässt sich keine (sichere) Aufnahmemenge ableiten, die nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen kann. Das Vorkommen von anorganischem Arsen in Lebensmitteln ist daher in jeder Menge unerwünscht, lässt sich aber nicht vollständig vermeiden. Die Reispflanze nimmt Arsenverbindungen über die Wurzeln auf und gelangt von dort in Reiskörner. Es ist bekannt, dass Reis mehr Arsen in anorganischer Form enthalten kann als andere pflanzliche Lebensmittel.
Weiter wurde in einer Reisprobe ein „erhöhter“ Gehalt an Cadmium nachgewiesen. Als „erhöht“ definiert Öko-Test einen Wert, der 25 – 50% der Höchstmenge der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 von 0,2 mg/kg ausschöpft. Bei fünf weiteren Erzeugnissen waren Spuren vorhanden und in einem Fall konnte Cadmium nicht nachgewiesen werden.
Der Nachweis von Mineralölbestandteilen (MOSH) ergab in drei Fällen „erhöhte“ Werte, d.h. Gehalte von MOSH und MOSH-Analogen der Kettenlänge zwischen C17 und C35 zwischen 1 und 2 mg/kg. Einige gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) können sich im menschlichen Gewebe anreichern und sich möglicherweise negativ auf die Organe auswirken.
Eine Reisprobe enthielt das Pestizid Deltamethrin zusammen mit dem Wirkverstärker Piperonylbutoxid jeweils in „erhöhter“ Konzentration (> 0,01mg/kg) und ein Erzeugnis Pirimiphosmethyl mit Wirkverstärker, beides in Spuren. Öko-Test wies darauf hin, dass Delthametrin bienengefährlich ist.
Basmatireis
Bei dieser Reisart war anorganisches Arsen in allen Proben nur in Spuren nachweisbar. Cadmium war entweder in Spuren (5 Proben) oder nicht nachweisbar (2 Proben).
Ein Erzeugnis war mit einem „stark erhöhten“ Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) belastet (2 – 4 mg/kg), begleitet von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Eine Reisprobe enthielt Spuren von MOSH, begleitet von MOAH und eine Probe einen erhöhten Gehalt an MOSH. Komponenten aromatischer Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) stehen im Verdacht, als genotoxische Karzinogene wirken zu können.
Ein Reis enthielt Chlorpyriphosmethyl und Cypermethrin sowie eine weitere Deltamethrin, beide in Spuren und jeweils zusammen mit Wirkverstärker.
Basmatireis ist laut Öko-Test eine Spezialität, die nach dem britischen Code of Practice on Basmati höchstens sieben Prozent fremde Sorten zulässt. Nach der durchgeführten DNA -Analyse konnten bei einem Erzeugnis allerdings 20% Fremdreisanteil festgestellt werden.
Langkornreis, parboiled
Einmal „stark erhöht“ und viermal „erhöht“ waren die Arsengehalte bei dieser Reisgruppe. Der Gehalt an Cadmium war bei einem Reis „erhöht“, sonst in Spuren und in zwei Erzeugnissen nicht nachweisbar. Lediglich bei einer Probe war ein „erhöhter“ Wert für MOSH und sonst nur in Spuren festgestellt worden. Die Untersuchung auf Pestizide ergab in einer Reisprobe den Nachweis von Spuren an Imidacloprid sowie in einem weiteren Fall Spuren des Wirkverstärkers.
Zwar wurde in allen untersuchten Reisproben anorganisches Arsen nachgewiesen. Öko-Test sieht jedoch nach der durchgeführten Testreihe die Hauptbelastung bei Natur- und Parboild-Reis.
QUELLE:
- ÖKO-TEST Ausgabe 7/2020 S. 64 ff
Dr. Herbert Otteneder