Rooibos Tee im Test
© Hans Braxmeier / Pixabay

Rooibos Tee im Test

Die Stiftung Warentest ließ 11 Rooibos-Tees, darunter 5 Bioprodukte vorrangig auf die Schadstoffe Pyrrolizidinalkaloide, Anthrachinon, Chlorat, Perchlorat und Pestizide untersuchen. Pyrrolizidinalkaloide konnten mit einer Ausnahme in allen Tees nachgewiesen werden. Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind eine Gruppe von natürlichen Pflanzeninhaltsstoffen. Darunter können die 1,2-ungesättigten Pyrrolizidinalkaloide beim Menschen als genotoxische Karzinogene wirken. Die Alkaloide kommen nicht in den Teekräutern selbst, sondern in den Beikräutern in hohen Konzentrationen vor und werden bei der Ernte mehr oder weniger stark miterfasst.
 
Für PA gelten gemäß der Verordnung (EU) 2020/2040 ab 1. Juli 2022 Höchstwerte in Kräutertees von Rotbusch (Rooibos) von 400 μg/kg. Warentest nennt die Höhe der festgestellten Gehalte nicht. Es weist lediglich darauf hin, dass ein Erzeugnis den Grenzwert zu 20 % ausschöpfte und bewertete das Ergebnis mit der Note „befriedigend“. Die Pyrrolizidinalkaloidgehalte der übrigen Tees erhielten die Note „gut“. Woraus folgert, dass deren Werte noch niedriger waren.
 
Ein Bio-Erzeugnis überschritt den gesetzlichen Höchstgehalt (Anm. der Reaktion: für Chlorat nach der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 für Tee aus anderen Pflanzenteilen von 0,05 mg/kg). Der Hersteller führt dies auf den Einsatz von gechlortem Trinkwasser zurück. Der festgestellte Gehalt ist laut Warentest so gering, dass dadurch kein Gesundheitsrisiko besteht. Auch die in allen Proben festgestellten Perchloratgehalte gehen laut Warentest auf Waschwasser zurück. Deren Gehalte wurden als „befriedigend“ beurteilt. Zahlenwerten zu den beiden Parametern wurden wiederum nicht angegeben.
 
Pestizide und Gehalte an Anthrachinon wurden nicht festgestellt. Letzteres kann durch Verbrennungsprozesse zum Trocknen auf den Tee gelangen. Aluminium wurde lediglich in dem Aufguss eines Erzeugnisses in geringen Spuren festgestellt.
 
Die mikroskopische Untersuchung ergab in keinem Fall den Hinweis auf eine Verfälschung. Es zeigten sich aber deutliche Unterschiede in der Sorgfalt der Verarbeitung. Viele intakte und große Blatteile ließen eine schonende Behandlung des Tees erkennen.
 
 
QUELLE:

  • test, Ausgabe 5/2022, S. 17 ff

 

Dr. Herbert Otteneder

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