Schadstoffe in schwarzem Tee
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Schadstoffe in schwarzem Tee

Die Stiftung Warentest ließ 30 Proben Schwarzen Tee auf die Schadstoffe Anthrachinon, Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Pflanzenschutzmittelrückstände, Nikotin, Mineralölbestandteile, Mykotoxine und Tropanalkaloide untersuchen. Das Probensortiment umfasste Schwarzteemischungen, Earl Grey und Ostfriesische Mischungen, darunter in den beiden erstgenannten auch drei Bio-Tees. Im Vergleich zu den Untersuchungen des Jahres 2014 hat sich nach Auffassung der Tester die Situation deutlich verbessert.
Bei vier Proben führten die festgestellten Gehalte an Anthrachinon zur Abwertung. Konzentrationen sind (leider) nicht angegeben, wie auch bei den Kommentaren zu den übrigen Schadstoffen. Laut Test 2014 enthielten dagegen alle Proben Anthrachinon in stark unterschiedlichen Konzentrationen zwischen 6 und 76 µg/kg. Anthrachinon ist ein nicht zugelassenes Pestizid. Es wirkt im Tierversuch krebserregend und stellt auch für den Menschen ein potentielles Krebsrisiko dar. Wie das Anthrachinon in den Tee geraten ist, ist noch unklar. Analysen und Recherchen der Stiftung Warentest ergaben, dass die Substanz beim Trocknen der Teeblätter entstehen könnte und zurzeit nicht ganz vermeidbar scheint. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung gilt das Prinzip: Den Stoff soweit wie möglich minimieren.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Pyrrolizidinalkaloide wurden lediglich in zwei bzw. einer der untersuchten Tees in Mengen festgestellt, die zur Abwertungen führten. Nach den Ergebnissen des 2014-er Tests traten PAK in allen Proben zwischen 20 und 314 µg/kg auf.
Bei 12 Proben weist der Bericht von Warentest lediglich darauf hin, dass wegen gesättigter Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/POSH) abgewertet wurde. Konzentrationen wurden nicht angegeben. Die Untersuchungen 2014 ergaben Gehalte zwischen 0,8 und 3,1 mg/kg.
Die durchgeführten Untersuchungen auf Pestizidrückstände und Nikotin führten ebenfalls in 9 bzw. zwei Fällen zu Abwertungen. Die Prüfungen auf Mykotoxine und Tropanalkaloiden ergaben erwartungsgemäß keinerlei Auffälligkeiten.
Insgesamt bewertete Warentest die geprüften Tees in Bezug auf deren Schadstoffgehalte als „gut“ und lediglich in zwei Fällen wurden die Tees mit „befriedigend“ bzw. als „ausreichend“ bewertet. Letzteres weil Hexaconazol nachgewiesen werden konnte, dessen Gehalt die Höchstmenge zu 80 % ausgeschöpfte.

QUELLE:
 
• test, Ausgabe 9/2019, S. 17 ff
 
Dr. Herbert Otteneder
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