Der Anteil der Menschen, die sich vegan ernähren, d. h. neben Fleisch und Fisch auch auf sämtliche Produkte tierischen Ursprungs verzichten, hat in den letzten Jahren auch in Deutschland zugenommen.
Nachteil einer rein pflanzlichen Ernährung ist, dass eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich ist. Der kritischste Nährstoff – ganz besonders für Veganer – ist dabei das Vitamin B12. Insbesondere im Internet wird bei vielen – z. T. als „Nahrungsergänzungsmittel“ bezeichneten – Spirulina-, Afa- (Aphanizomemon flos-aquae)- und Chlorella-Erzeugnissen auf einen Gehalt an Vitamin B12 hingewiesen. Die Ergebnisse einer Untersuchung von Produkten aus dem Online-Handel zeigen jedoch, dass meist viel höhere Gehalte angegeben werden, als die Produkte tatsächlich enthalten. Die Angaben der Vitamin B12-Gehalte lagen, ausgenommen weniger Ausnahmen, erheblich über dem analytisch ermittelten Gehalt.
Zur Deckung des täglichen Vitamin B12-Bedarfes müsste ein Veganer von den meisten Produkten eine sehr große Menge verzehren, um die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) geschätzte angemessene Zufuhrmenge aufzunehmen. Um die Bezeichnung „Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12“ zu rechtfertigen, müssen in der vorgesehenen Tagesverzehrsmenge mindestens 0,375 µg Vitamin B12 enthalten sein. Spirulina, Afa und Chlorella seien laut CVUA deshalb keine sicheren Quellen für die Zufuhr von Vitamin B12.
QUELLE:
• Bericht der Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg vom 17.12.2019
Dr. Greta Riel