Zum Test kamen 18 Proben Tiefkühlgarnelen, darunter 10 eingefrorene rohe Warmwassergarnelen aus den Tropen, 5 gekochte Warmwassergarnelen und 3 gekochte Kaltwassergarnelen. Letztere stammten ausschließlich aus Wildfang.
Im sensorischen Test wurden 5 Erzeugnisse bemängelt. Die Tester stellten einen „sehr leicht säuerlichen“, „sehr leicht fischigen“, „leicht alten, leicht faden“, „leicht bitteren, leicht modrigen“ und einen „sehr leicht dumpfen“ Geschmack fest. Bei den übrigen Erzeugnissen lautete das sensorische Urteil der Tester „gut“ und bei drei sogar „sehr gut“.
Die Prüfung auf Schadstoffe ergab in einem Bio-Erzeugnis einen hohen Gehalt an Chlorat. Die Verbindung kann laut Warentest beim Verarbeiten über chloriertes Trinkwasser auf die Garnelen übergehen. Im Übermaß kann Chlorat die Jodaufnahme hemmen. Beim Verzehr von 100 g Garnelenfleisch mit dem festgestellten Gehalt Chlorat kann die Tageszufuhr von 3 µg/kg Körpergewicht ausgeschöpft werden. Die Prüfungen auf Blei, Cadmium, Quecksilber, Mineralölbestandteile und Tierarzneimittel verliefen negativ.
In einer Probe roher Warmwassergarnelen wurden Vibrio-Bakterien festgestellt. Wenn damit belastete, nicht durcherhitzte Garnelen verzehrt werden, kann dies zu Erkrankungen führen. Fast alle rohen Erzeugnisse wiesen nach den Feststellungen von Warentest den Hinweis „Nur durchgegart verzehren“ auf der Verpackung auf. Vorgekochte Garnelen können ohne Erhitzen verzehrt werden. Auf den Packungen der gekochten Kaltwassergarnelen sowie einer Probe gekochter Warmwassergarnelen steht, dass sie direkt nach dem Auftauen kalt verzehrbar sind.
Zum Nährstoffgehalt weist Warentest auf den hohen Gehalt an Eiweiß (12,5 bis 17,7 g/100g) und den hohen Gehalt an Cholesterin von 135 mg/100g hin.
Mit einer Ausnahme tragen alle Erzeugnisse ein Nachhaltigkeitssiegel, deren Kriterien Warentest gesondert bewertete.
QUELLE
- test, Ausgabe Juni/2022, S. 10 ff
Dr. Herbert Otteneder