Früchte gelangen auch als Trockenobst in den Verkauf. Wird Obst oder Gemüse durch Wärme getrocknet, können jedoch Nährstoffe zerstört werden und Aromastoffe verloren gehen. Deshalb ist das nichtthermische Trocknen von Lebensmitteln – also ohne Erwärmen –, in der Industrie besonders beliebt. Dabei kommen unter anderem Ventilatoren zum Einsatz. Ein neues, an der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) entwickeltes Trocknungsverfahren mittels Ionenwind, verspricht nun ein energieeffizienteres, schnelleres und noch schonenderes Trocknen von Lebensmitteln.
Ein Ionenwind, auch als elektrohydrodynamischer Luftstrom bezeichnet, entsteht, indem etwa ein Metalldraht mit einer positiven Hochspannungsquelle von typischerweise 10.000 bis 30.000 Volt verbunden wird. Der Draht lädt sich dadurch positiv auf und ionisiert die umliegende Luft. Durch die Nutzung eines Gitters kann das Wasser an allen Seiten des Gemüses und der Früchte entweichen. Dadurch trocknen die Lebensmittel durch den Ionenwind doppelt so schnell wie auf einer undurchlässigen Oberfläche, die bisher von Forschern weltweit verwendet wurde. Vor allem werden die Früchte und das Gemüse aber auf dem Gitter durch den Ionenwind einheitlicher getrocknet. Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Ansätzen der elektrohydrodynamischen Trocknung lasse sich die neue Konstruktion zudem besser hochskalieren – und sei daher auch für die Industrie sehr interessant.
QUELLE:
- Meldung empa.ch vom 17.11.2020
Dr. Greta Riel