Zum Herkunftsnachweis von Honig
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Zum Herkunftsnachweis von Honig

Spätestens seit der Schwerpunktaktion der EU „From the hives – von den Bienenstöcken“ ist das Thema einer möglichen Verfälschung von Honig regelmäßig Gegenstand von Medienberichten. Die hohen Herausforderungen, die an den beweiskräftigen analytischen Nachweis von möglichen Betrugsversuchen gestellt werden, ist hoch und der Öffentlichkeit oft nicht bewusst.

Die Stiftung Warentest nimmt sich in ihrem jüngsten Test von Honigen dieser Problematik an. Als Hauptmethoden wurden verwendet:

  • hochauflösende Massenspektrometrie (LC-HRMS) zum Nachweis von Sirupen, deren Zuckerprofil dem von Honig stark ähnelt
  • Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie (IRMS) zum Nachweis von Mais- und Rohrzuckersirupen
  • Kernmagnetresonanz (NMR) zum Nachweis von Fremdzuckerzusätzen und dem Abgleich physikalischer Merkmale mit den Daten von Referenzproben

 

Die Kombination dieser Methoden ist laut Bericht das verlässlichste Werkzeug, um Verfälschungen nachzuweisen. Die Autorinnen und Autoren erläutern auch die alternative Methode einer DNA-Analyse, bei der Honig als genetischer Fingerabdruck seiner Umwelt verstanden wird. Um aussagekräftig zu sein, sind umfangreiche Daten zu Vergleichshonigen erforderlich. Eine solche Datenbank ist erst im Aufbau und repräsentiert derzeit noch zu wenig die weltweit vorhandene Vielfalt. Insofern stehen auch die Ergebnisse eines estnischen Labors in der Kritik, wonach eine Vielzahl an Honigen gestreckt sei. Die zu Grunde gelegte Datenbank sei u.a. zu sehr auf Estland ausgelegt.

Zu den Testergebnissen: Bei 24 untersuchten Blütenhonigen unterschiedlicher Herkunft (Einkauf Herbst 2024), wurden keine Verfälschungen nachgewiesen. Allerdings fielen einige Honige durch einen erhöhten Gehalt an Hydroxymethylfurfural (HMF) auf, das bei Anwendung zu hohen Temperaturen bei der Gewinnung entstehen kann. Ein Honig wurde aufgrund der Grenzwertüberschreitung von HMF als mangelhaft eingestuft. In der Gesamtbewertung ergab sich bei 14 Honigen eine Einstufung als gut, bei 3 als befriedigend und bei 6 als ausreichend. Dr. Marion Gebhart

 

Quelle: Stiftung Warentest, Ausgabe 4/2025, S. 10ff.

 

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